Im Jahr 1934 wurden der Beruf Steinmetz/in und der Beruf Steinbild-hauer/in erstmals im Verzeichnis der Gewerbe, die handwerksmäßig betrieben werden können, aufgeführt. Mit der Handwerksordnung von 1953 wurden die getrennten Berufe zu einem Beruf, Steinmetz/in und Steinbildhauer/in, zusammengefasst. Bis heute ist das Steinmetzhandwerk sehr vielseitig geblieben, denn Natursteine werden sowohl als tragende Bauelemente als auch zu gestalterischen oder rein dekorativen Zwecken eingesetzt.
Die anerkannte Ausbildung zum Steinmetz dauert drei Jahre. Neben künstlerischen und handwerklichen Talent braucht man in diesem Job auch eine gute körperliche Konstitution – schliesslich kostet die Arbeit am Stein Kraft. Räumliches Vorstellungsvermögen, ein hohes Maß an Sorgfalt und auch Improvisationstalent runden das Anforderungsprofil ab. Neue Qualifikationen, wie z.B. Fassadenbau, Kundenberatung, Qualitätssicherung, Gestaltung sowie Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken bis hin zur Logistik ergänzen inzwischen die Ausbildung.
In Steinmetzbetrieben wird in aller Regel mit moderner Technik zur Fertigungssteuerung gearbeitet wie z. B.: Hebe- und Transportein-richtungen für das schwere Material oder CNC-gesteuerte Maschinen und Anlagen wie Brückensägen zum Auftrennen der Rohblöcke. Bei der Bearbeitung gewölbter Flächen und Profile helfen Schablonen aus Blech oder Kunststoff, die i.d.R. selbst hergestellt werden. Das anschliessende Nachziehen oder Einritzen auf dem Stein erfordert ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und sorgfältige Arbeitsweise, denn wenn durch Unachtsamkeit zu viel Material abgetragen wird oder ein Stück unkontrolliert abplatzt, kann das Werkstück unbrauchbar werden.