Die Beendigung der Risikotechnologie Atomkraft und der Klimaschutz erfordern einen naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien auf mindestens 30 Prozent an der Stromerzeugung in Deutschland bis 2020. Die Windenergie, die derzeit und in absehbarer Zukunft mit einem Anteil von rund 50 Prozent unter den erneuerbaren Energiequellen im Stromsektor eine dominierende Rolle für die Energiewende spielt, liefert schon heute einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase.
Konflikte zwischen Windparkbetreibern und Naturschutzverbänden um den richtigen Standort sind nicht neu, denn der Bau eines Windparks wie auch von Straßen und Industrieansiedlungen führt zu einer Beeinträchtigung von Natur und Landschaft. Gleichzeitig wächst aufgrund der ehrgeizigen Ziele der Bundesländer zum weiteren Ausbau der Windenergie der Druck auf Kommunen und Regionalplaner, neue Flächen auszuweisen, die dann zum Teil auch gegen starke und berechtigte Vorbehalte von Seiten der Bürgerschaft und des Naturschutzes durchgesetzt werden.
Windenergie ‚Made in Lautertal‘
Ein doppeltes JA ist besser als ein einfaches NEIN
Die ökologischen Auswirkungen der Windenergienutzung betreffen von allem Vogel- und Fledermausarten, die entweder durch Kollisionen tödlich verunglücken oder wegen eines ausgeprägten Meideverhaltens aus ihren Lebensräumen vertrieben werden.
Inzwischen liegen gesicherte Erkenntnisse darüber vor, dass Fledermäuse an Windenergieanlagen verunglücken. Nach aktuellem Kenntnisstand besteht für die Arten: Großer und Kleiner Abendsegler, Zweifarbfledermaus, Rauhautfledermaus und Zwergfledermaus ein besonders hohes Kollisionsrisiko.
Für Greifvögel, die kein ausgeprägtes Meideverhalten gegenüber Wind-energieanlagen zeigen und sich deshalb regelmäßig im Gefahrenbereich der Rotoren aufhalten, besteht ein erhöhtes Kollisionsrisiko. Der Rotmilan, der seinen weltweiten Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland hat, wird besonders häufig als Kollisionsopfer gefunden. Ebenso konnte ein Zusammenahng zwischen der Höhe der Anlagen und einem erhöhten Kollisionsrisiko festgestellt werden.
Zugabläufe von Großvögeln können durch Windparks an Engstellen des Vogelzugs erheblich gestört werden, da diese durch Optische oder akustische Reize eine kritische Barrierewirkung entfalten. Das Umfliegen der Windparks bedeutet einen zusätzlichen Energieverbrauch auf ihrem anstrengenden Zug, der sich negativ auf ihre Lebenskraft auswirkt.
Werden Windparks in Waldgebieten errichtet können wertvolle Lebensräume durch die Errichtung der Anlagen selbst und durch den Bau von Zuwegungen verloren gehen. Die Zerschneidung zusammenhängender Waldgebiete in kleinparzellige Einheiten beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit des Waldökosystems und öffnet Einfallstore für Schadstoffeinträge und invasive Arten.
Potenzialuntersuchungen für Windenergie an Land klammern Arten-schutzbelange aus methodischen Gründen weitgehend aus. Dies bedeutet, dass in der Praxis immer weniger naturverträgliche Standorte zur Verfügung stehen als in den Studien angenommen wird. Aufgrund der ambitionierten Ziele zum Ausbau der Windenergie wächst der Druck auf neue Flächenausweisungen – auch gegen starke Vorbehalte von Seiten des Naturschutzes.
Windparks im Lautertal – eine Reise ans Ende der Vernunft
Dabei können Forschungs- und Monitoringvorhaben helfen, bereits im Vorfeld bessere Lösungen für Mensch und Natur beim Ausbau der Windenergie zu identifizieren. Lautertal wäre gut beraten sich diese Zeit zu nehmen anstatt die Nerven zu verlieren und nur auf ein paar Euro Pachteinnahmen zu schielen die der erstbeste Projektfuzzi bietet, denn gute Standorte werden in den kommenden Jahren immer seltener, wertvoller – und teurer. Das wissen auch potenzielle Investoren wenn sie versuchen die Höhenzüge des Lautertals für ein paar ‚Glasperlen und Feuerwasser‘ an sich zu bringen wie man einst den Indianern ihr Land abschwatzte.