Wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig ist der Tourismus auf eine intakte Umwelt angewiesen. Doch wenn zu viele Menschen am gleichen Ort Ruhe und Natur finden wollen, zerstören sie das, was sie eigentlich suchen. Im Gegenzug profitiert die Umwelt unter bestimmten Voraussetzungen vom Tourismus: Der Erhalt historischer Stätten oder Schutzgebiete ist in Zeiten überforderter öffentlicher Haushalte ansonsten nicht finanzierbar.
Naturschutzgebiet Felsberg! NATURA 2000! Schlagworte machten die Runde und plötzlich dringt es wieder ins Bewusstsein, das Schreien der Bussarde am Hohberg und der intensive Geruch des Waldes nach einem Sommerregen oder das Glitzern des Sonnenlichts im Morgentau und die Frage „Ist jetzt der Punkt erreicht, an dem es heissen muss: Ausbau des Felsenmeer-Tourismus – bis hierhin und nicht weiter?“. Solche Wahr-nehmungen gehen oft unter im täglichen Stress.
Wohin soll die Reise gehen?
Ziel von NATURA 2000 ist es, die biologische Vielfalt in Europa zu erhalten. NATURA 2000 ist ein zusammenhängendes Netz besonderer Schutzgebiete zur Erhaltung europäisch bedeutsamer Lebensräume sowie seltener Tier- und Pflanzenarten in der EU. Dieses Netzwerk ist ein Beitrag zur Umsetzung des ‚Übereinkommens über die Biologische Vielfalt‘, das 1992 anlässlich der Welt-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro unterzeichnet wurde.
Doch NATURA 2000 leidet unter einem Vermittlungsproblem. Der Begriff ist in der Öffentlichkeit kaum bekannt und wird daher hauptsächlich mit Verboten assoziiert als mit dem Erhalt biologischer Vielfalt und damit letztlich auch dem Erhalt der Lebensgrundlage der menschlichen Existenz. Um nichts geringeres geht es bei Natura 2000.