Auch wenn die Römer ihre Baukünste einst von den Griechen erlernten entwickelten sie ihre Fertigkeiten beim Bau von Kuppel- und Kreuzgewölben deutlich weiter. Daneben zeigten sie ihr können im Straßenbau und bei der Errichtung von Wasserleitungen über zum Teil beeindruckend weite Strecken. Der römische Offizier Vitruv beschreibt in seinem Werk (Zehn Bücher über Architektur („De architectura libri decem“)) die von den Griechen übernommenen Techniken und mathematischen Grundlagen.
Es galt das Prinzip der Trennung von planenden (ratiocinatio) und ausführenden (fabrica) Arbeiten. D. h. das Brechen und Bearbeiten der Steine wurde von speziell ausgebildeten Arbeitern durchgeführt, wohingegen die Planung der Arbeiten von „allen wissenschaftlich Gebildeten“ wahrgenommen werden konnte. Eine im Berufsleben heute noch übliche Bezeichnung für diese Art der Rollenverteilung besteht z. B. beim Baumeister zum Architekten.
Bauleute bildeten zu dieser Zeit bereits Vereinigungen, da die Durchführung von Großbauten umfangreiche Kenntnisse der Mathematik- und Mechanik erforderten. Über die „Collegia Fabrorum“, die „Gesellschaft der Bauleute“ der Römer, ist überliefert, dass sie von einem hohen Beamten und Bausachverständigen geleitet wurden und in größeren Städten ähnlich der späteren Zünfte organisiert waren. Das 4. Jahrhundert gilt als Blütezeit der Collegia, denn 334 n. Chr. befahl Kaiser Konstantin die Errichtung von Ausbildungsstätten für die Baukunst in mehreren Provinzen. Der Dom zu Trier als erste christliche Steinkirche diesseits der Alpen wurde 328 n. Chr. geweiht.
Sieht man von der Entwicklung verbesserter Materialien und Herstellungsmöglichkeiten einmal ab, ist die Grundausstattung der Steinmetzen über Jahrhunderte die gleiche geblieben.
Wird der Stein nach dem Lager abgetrennt, spricht man vom Heben, wird er senkrecht abgetrennt, vom Stossen. Beim Abbau aus dem Gelände geht das Heben dem Stossen vor, da der Stein ansonsten nicht kantig bricht; er ’schlenzt‘. Das ‚Spalten‘ stellt nach dem Brechen die erste wirkliche Bearbeitungsstufe dar und bedeutet zunächst nur den Gesteinsblock mittels Spalt-, Stoß oder Spitzkeilen aus Eisen in kleinere Rohblöcke zu zerlegen. Grössere Rohlinge wurden im Steinbruch durch Rollen auf Walzen bewegt (bei ebenem Boden) oder auf einachsigen Steinkarren.