Die Eule löst bei uns Faszination und gleichzeitig Angst aus. Die älteste gesicherte Darstellung von Eulen stammt aus der altsteinzeitlichen Höhle von Trois Freres in der Pyrenäenregion in Südfrankreich. Mit ihren großen Augen und dem Schnabel erinnert das Eulengesicht an ein menschliches Gesicht.
Da sie uns ähnelt, schreiben wir der Eule einen Teil unserer eigenen Intelligenz zu. Sie wurde verehrt oder gefürchtet, bewundert oder verfolgt. Sie ist Sinnbild für Gut und Böse. Die Eule stellt sich daher in Mythos, Volksglauben und Symbolik aller Völker und über alle Zeitepochen in vielen widersprüchlichen und abergläubischen Bildern dar.
Ein altes Elektro-Umspannwerk der DESTAG am Talweg wurde 1979 von der NABU-Vogelschutzgruppe übernommen und zu einem Hort für Fledermäuse und Eulen umgebaut.

Herzlichen Dank an Frau Dr. Monika Kirk für freundliche Unterstützung
durch Bereitstellung des nachfolgenden Textbeitrags (https://www.eulenwelt.de/)
Infolge ihrer nächtlichen Lebensweise bekommen wir Eulen selten zu Gesicht. Wir hören jedoch ihre Schreie in der Nacht, die sich in der Dunkelheit zum Teil recht unheimlich und beängstigend anhören. Auch der geräuschlose Flug trägt dazu bei, unsere Angst vor dem im Dunkel der Nacht nicht Greifbaren zu schüren. Hier kommt die Urangst des Menschen vor der Nacht zum Tragen, da ihm die in der Dunkelheit jagenden Raubtiere gefährlich werden konnten.
In fast allen abendländischen Kulturen wurde die Eule als Verkünderin des nahenden Todes gesehen. So wurde z.B. der nächtliche „kuwitt“-Ruf des Steinkauzes als ‚Komm mit‘ interpretiert. Von den Angehörigen eines Sterbenden wurde der durch das Licht angelockte Nachtvogel als Totenvogel gesehen, der kam, um die Seele des Toten zu holen.
In der heutigen Zeit ist die Eule in der Kunst nach wie vor sehr populär. Auch als Dekoration auf Dingen des Alltags hat die Eule Einzug gehalten. Man findet sie als Schmuck, auf Tassen, Bekleidung, Handtüchern, Bettwäsche, Lesezeichen und vielen anderen Gebrauchsgegenständen.
Eulenschutz
Insgesamt 10 Eulenarten brüten regelmäßig in Deutschland. Mit Ausnahme der noch recht häufig vorkommenden Waldohreule und des Waldkauzes sind die übrigen Eulenarten hierzulande immer seltener anzutreffen. Die Sumpfohreule ist in einigen Gebieten vom Aussterben bedroht.
Gründe hierfür sind Veränderungen in der Kulturlandschaft die den Eulen oftmals die Nahrungsgrundlage entziehen und zu einem Mangel an Brutstätten geführt haben. Durch naturnahen Waldbau oder Lenkung der Landesnutzung wie z. B. Förderung von Unkrautfluren auf Brachflächen, Reduzierung des Düngereinsatzes auf Feucht- und Magerwiesen oder die Wiederaufnahme von Beweidung zur Entwicklung einer leicht erreichbaren Regenwurmpopulation kann den Eulen geholfen werden. Die abwechslungsreichen, strukturierten Landschaften des Odenwaldes mit seinen Hecken, Kopfweiden und Alleen fördern das Vorkommen einiger Eulenarten.
Die Allroundjäger wie Waldkauz, Habichtskauz und Uhu sind in ihrer Beutewahl vielseitig und unabhängig. Bei ihnen ist die Zahl der Eier und Jungen daher auch von Jahr zu Jahr nur geringen Schwankungen ausgesetzt. Die Spezialisten wie Waldohreule, Sumpfohreule, Bartkauz, Schneeeule und Sperbereule hingegen haben eine einseitige Abhängigkeit von bestimmten Beutetieren entwickelt. In Jahren mit Massenvorkommen von Wühlmäusen legen sie mehr Eier und ziehen mehr Junge auf.
Der Waldkauz ist etwas grösser und kräftiger als Waldohr- oder Schleiereule und das Männchen etwas kleiner als das Weibchen. Der Waldkauz tritt in zwei Färbungen auf, einer grauen und einer rostroten. Das Brustgefieder ist deutlich dunkel längsgestreift mit schwächeren Querstreifen.
Bevorzugt brütet der Waldkauz in Baumhöhlen, zum Teil jedoch auch in ungestörten Winkeln von Gebäuden (Dachböden, Kirchtürme, Scheunen, Ruinen) oder in Nistkästen. Besonderes Kennzeichen ist der grosse runde Kopf mit schwarzen Augen und ausgeprägtem Schleier. Der Waldkauz ist streng nachtaktiv und erst in der späten Dämmerung zu sehen.
Vögel, Frösche, Kröten und Kleinsauger stehen auf dem Speiseplan, er kann aber auch grössere Beutetiere wie z. B. Jungkaninchen oder Tauben, erlegen. Als Ganzjahresvogel besiedelt der Waldkauz abwechslungsreiche Landschaften mit Bäumen und Wäldern, oft in der Nähe von Gewässern. Zu finden ist er genauso in Parkanlagen, Gärten mit altem Baumbestand, auf Friedhöfen und nicht selten in Dörfern und Städten.
Eulen hören ganz ausgezeichnet. Der große Gesichtsschleier dient dabei wie ein Parabolspiegel als zusätzlicher Verstärker. Auch hier wird der Kopf zur Ortung der Beute so lange hin und hergedreht, bis die Lautstärke auf beiden Ohren gleich ist.
Auch eine Asymmetrie der beiden Seiten des Eulekopfes dient der millimetergenauen Peilung. Bei Ohreulen und einigen Käuzen ist der Schädel unsymmetrisch, beim Rauhfußkauz der ganze Schleier. Bei der Schleiereule sitzen Hautlappen über den Ohröffnungen, die unterschiedlich weit nach oben bzw.unten gezogen sind. Aufgrund dieser Asymmetrie empfangen Eulen auch von einer Geräuschquelle, die sich direkt in der Mitte des Schleiers nach oben oder unten bewegt (z.B. eine wegflüchtende Maus), in den Ohren Signale unterschiedlicher Lautstärke.
Durch das Zusammenwirken von Ohrasymmetrie und Gesichtsschleier werden die Eulen bezüglich der Geräuschortung von keiner Wirbeltiergruppe übertroffen. Ein Rauhfußkauz kann eine Maus noch aus 60 m orten. Und auch Schleiereulen können dadurch noch bei absoluter Dunkelheit Mäuse in Scheunen durch das Gehör lokalisieren und erbeuten.
Damit Eulen auch bei wenig Licht noch Beute jagen können, sind ihre Augen extrem lichtempfindlich und riesengroß. Sie nehmen rund ein Drittel des Eulenkopfes ein. Hätten wir Menschen ähnlich bemessene Augen, müßten sie so groß wie Äpfel sein.
Besondere Merkmale der Waldohreule sind die orangegelben Augen und die langen Federohren. Sie ist gelblichbraun mit graubrauner Sprenkelung und Marmorierung. Das Bauchgefieder ist hell rostgelb mit kräftigen dunklen Längsstreifen und feiner Querbänderung. Die hellen Flügelspitzen haben mehrere dunkle Querbänder.
Die Waldohreule kann bis zu 28 Jahre alt werden. Sie ist dämmerungs- und nachtaktiv; am Tage ruht sie zwischen dichtem Laubwerk oder auf einem Ast sitzend nahe dem Baumstamm. Ihre Nahrung besteht fast ausschlieslich aus Feldmäusen, andere Kleinnager und Kleinvögel wie z. B. Sperlinge oder Grünlinge ergänzen den Speisezettel.
Aufgelockerte Landschaften mit viel Wald und Gehölz aber auch menschliche Siedlungen, Gärten, Stadtparks oder Friedhöfe sind das Wohnzimmer der Waldohreule. Meist brütet sie in Sträuchern oder Bäumen, bevorzugt in Krähen- oder Elsternestern. In der Regel führt sie nur eine Saisonehe.